Im Spitzenspiel der Landesliga West an diesem Samstag trafen nicht nur der Erste gegen den Zweitplatzierten aufeinander, sondern es war auch Derbyzeit, sprich der SV Plate gegen die SpVgg Cambs Leezen Traktor. Das ewig alte sowie auch junge Duell lockte bei bestem Wetter 167 Zuschauer zum Preisteracker.
Das Prestigeduell für sich zu entscheiden stellt jedes Mal aufs Neue beide Teams vor eine große Herausforderung. Wer kommt besser ins Spiel? Wer hat die taktisch bessere Konstellation? Fragen, die es zu beantworten galt. Die Hausherren wollten nichts dem Zufall überlassen und da alle Rotsünder und Verletzten wieder an Bord waren, kam das Team auch gleich in Schwung und setzte die Gäste unter Druck. Echte Chancen blieben aber noch außer Sichtweite, weil Anspielstationen fehlten oder überhastet der Abschluss gesucht wurde. Cambs Leezen wagte sich dann auch ein ums andere Mal aus der Defensive, die Freistöße zu dieser Zeit verursachten aber keine Gefahr.
Anders dagegen die Hausherren nach einer halben Stunde. S. Drews zirkelt das Leder nach einem Freistoß an die Querlatte, den Abpraller nimmt M. V. Brügmann aus vollem Lauf und versenkt zum 1:0. Die verbleibende Viertelstunde ist Plate weiter spielbestimmend und bei den Zuschauern kommt kaum Langeweile auf.
Nach Wiederanpfiff der Partie und dem 1:0-Halbzeitstand machen die Blau-Weißen auch genau da weiter. Sie drücken die Gäste immer wieder in ihre Hälfte, erzwingen Freistöße und erarbeiten sich Ecken. Folgerichtig fällt dann in der 67. Minute das 2:0. M. V. Brügmann belohnt das Team mit seinem Doppelpack. Die Gäste bis hierhin immer noch recht passiv und die Spitzen bei der Plater Abwehr in guten Händen.
10 Minuten später bricht N. Laumann bis zur rechten Grundlinie durch und zirkelt den Ball unter tosendem Applaus der Zuschauer ins linke obere Eck. Ein, man könnte schon sagen, Kunststoß und wie schon vor einem Jahr in Cambs wird es zur Gewohnheit, seinen Exverein ein wenig zu ärgern. „Hallo wach“, sagte man sich bei der SpVgg und J. Nebel verkürzt postwendend auf 3:1. Sollte hier noch was gehen für die Kicker vom Ostufer? In dieser recht turbulenten Phase bleibt Plate aber überzeugend cool und der eingewechselte J. Stritz schraubt 20 Minuten vor dem Ende auf 4:1.
Ob es an der klaren Führung lag oder die Konzentration ein wenig nachließ, die Plater mussten noch einmal mit anschauen, als P. Wrobel den 4:2-Endstand erzielt. Im verbleibenden Pensum der Schlussphase ist der SV Plate aber wieder völlig konzentriert und lässt nichts mehr zu. Der Torschuss von John Heyd in der 90. Minute bringt leider keine Resultatsveränderung mehr und so pfeift der Unparteiische nach 94 Minuten ab. Plate bittet zum Sieger-Derby-Spitzenreitertänzchen und kann mit breiter Brust in die kommenden Partien gehen, in einer Saison, in der es nicht immer nur um den Abstieg geht.